Spreestudios

Die Spreestudios befinden sich an einem verwunschenen Ort im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg: Ehemals als beliebtes Flussbadeanstalt genutzt, entstand hier in den 1950er Jahre die Zollverwaltung der Deutschen Demokratischen Republik. Nach der Wende holte sich die Natur das Areal zurück; lediglich zwei Gebäude der Badeanstalt und zwei weitere aus der DDR-Zeit sind heute noch erhalten. Eine Gruppe von Kreativschaffenden erkannte das Potenzial des Geländes und richtete Ateliers, Ausstellungs- und Veranstaltungsräume dort ein. Die vorhandenen Gebäude wurden dafür auf ihre Grundstruktur zurückgeführt und ergänzt.

Einer der beiden Plattenbauten erhielt eine zweigeschossige Aufstockung, die mit ihrer Mansarddachform an ein kieloben liegendes Boot erinnert. Da die Tragstruktur der „Platte“ nur über minimale Lastreserven verfügte, musste für die Dachgeschosse eine möglichst leichte Konstruktion gefunden werden. Großformatige, standardisierte Porenbetonelemente überspannen deshalb ein einfaches Stahltragwerk. Was sich im Hinblick auf die Gewichtsminimierung als optimale Lösung erwies, warf bauphysikalische Fragen auf: Die fehlende Speichermasse ließ Überhitzungsprobleme befürchten. Durch Simulationsstudien konnten Position, Größe und energetische Eigenschaften der Fenster aber so optimiert werden, dass die Räume auch an heißen Tagen angenehme Temperaturen behalten.